Erinnerungswald

... wenn der Schmerz einen Ort hat wo er sein darf,

wenn Tränen fließen dürfen,

kann sich Trauer wandeln und Leben

wieder in Bewegung kommen.

Jeder Baum steht für ein unvergessenes Leben

Im Koblenzer Stadtwald, Nähe des Rittersturzes, wächst seit 2013 unser Erinnerungswald. Ein Ort der Erinnerung, der Trauer, aber auch der Begegnung und des Austauschs mit Menschen mit ähnlichem Schicksal.

Angehörige von Kindern, die den Kampf gegen den Krebs in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Kemperhofs Koblenz verloren haben, bekommen dort einmal im Jahr die Gelegenheit einen Baum für verstorbenes Kind zu pflanzen.

Mittlerweile wachsen auf einer Fläche von 1,5 Hektar bereits 51 Erinnerungsbäume Zu jedem Baum wird auf einem separaten Holzstamm eine Schiefertafel befestigt, die die Eltern oder Geschwister während der Pflanzaktion gestalten können.

Die Elterninitiative organisiert im Jahresverlauf Treffen für die verwaisten Familien auf dem großzügigen Waldgelände. Ansonsten können die Familien jederzeit „ihren“ Baum besuchen und so z. B. durch ein Picknick am Fuß des Baums ihr verstorbenes Kind symbolisch mit in ihre Mitte nehmen. So wird es vielleicht ein bisschen leichter den Verlust und die Trauer zu ertragen.

2021 wurde auf dem Gelände eine große Wildblumenwiese angelegt, die mittlerweile mit ihren bunten Blüten viele Insekten anlocken.

Der Erinnerungswald ist ein besonderer Ort. Er ist ruhig, etwas abseits gelegen, man spürt die Ruhe, welche die Bäume und das satte Grün des Geländes drumherum ausstrahlen. Er ist für Besucher frei zugänglich, lediglich durch einen Zaun vor Wildfrass geschützt.

Etwas abseits steht ein ganz besonderer Baum – er erinnert an den onkologischen Oberarzt der Kinderklinik – der leider 2020 selbst an Krebs verstarb. Seiner Familie und unserer Elterninitiative war es ein großes Anliegen, dass er, der fast alle verstorbenen Kinder von 1989 an, kannte, ebenso einen Platz der Erinnerung bei den Kindern erhält.