Mutperlen

Einführung von Mut-Perlen auf der onkologischen Station der Kinderklinik Kemperhof

Nachdem die Elterninitiative bereits über einen längeren Zeitraum die Ausgabe von so genannten „Mut-Perlen“ in der Kinderklinik Kemperhof fördert, möchten wir im Folgenden hierzu Näheres berichten:

Welche guten Erfahrungen die Kinderkrankenschwestern auf der onkologischen Station der Kinderklinik Kemperhof mit den Mut-Perlen gemacht haben, zeigt Ihnen der nachfolgende Bericht, für den wir uns bei den Schwestern ganz herzlich bedanken:

Kleine Perlen mit großer Wirkung

Kinder, die mit der Diagnose „Krebs“ auf die Station kommen und lang andauernde Behandlungen über sich ergehen lassen müssen, bekommen als kleinen Trost die Mut-Perlen. Die Mut-Perlen werden durch Spendengelder der Elterninitiative finanziert und bedeuten für die Kinder eine kleine Motivation für den Tag.

Wir beginnen mit dem Symbol des Ankers, der für die Hoffnung steht. Im Anschluss wird der Name aufgefädelt und schon beginnt die besondere Krankengeschichte von jedem Kind.

Es gibt rote Perlen für einen „Pieks“, gelbe für Diagnostik, 2 Perlen für „Chemos“, einen Stern für die stationäre Aufnahme usw. Insgesamt haben wir 30 Perlen, die wir für unterschiedliche Behandlungen einsetzen. Bei einem besonders schönen oder einem besonders schrecklichen Tag gibt es auch eine Perle.

Die bunte Kette erzählt den Krankheitsverlauf jeden Kindes mit allen Höhen und Tiefen. Sowohl Jungen als auch Mädchen – egal welchen Alters - finden die Mut-Perlen toll. Bei Säuglingen bekommen die Eltern die Kette, die meistens in eine Erinnerungskiste gelegt wird, um später mal erzählen zu können, was die Kleinen schon alles erlebt haben.

Zur Kette geben wir eine Beschreibung der einzelnen Perlen mit, so dass man auch in ein paar Jahren noch seine individuelle Mut-Perlengeschichte erzählen kann.

Die Kleinkinder so im Alter von vier Jahren kennen meistens nach einem gemeinsamen Auffädeln schon alle Bedeutungen und sehnen sich nach der „Smiley-Perle“, die für Ihren Geburtstag steht oder die schönste Perle – eine blaue Blume -, die das Ende der Behandlung bedeutet.

Die Kinder kommen von alleine und holen sich ihre Perlen ab. Manchmal entwickelt sich eine richtige Sammelleidenschaft, weil jeder die längste Kette haben möchte.

Selbst ein kleines blindes Mädchen hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten für die Perlen entschieden – sie durfte durch Fühlen und Tasten ihre Perlen selbst aussuchen. Ein 16jähriger Junge fand die Kette auch gut, nur um ein Gefühl zu bekommen, wie viele Transfusionen und „Pieks“ er schon in seinem mehrmonatigen Aufenthalt bekommen hat.
Die kleinen „Prinzessinnen „ auf der Station benutzen sie als Halskette, andere hängen sie sichtbar an den Infusionsständer um damit Eindruck zu machen.

Jedes Kind ist ganz individuell und somit auch die jeweilige Mut-Perlenkette. Es ist ein besonderes Geschenk an die Kinder und ihre Eltern. Die Kette wird inzwischen weltweit auf den onkologischen Stationen angeboten, so dass alle betroffenen Kinder etwas gemeinsam haben, denn die Perlen sprechen all dieselbe Sprache.