15. Februar 2021
11. Februar, 10:56 UhrPressetext anlässlich
Internationaler Kinderkrebstag: Keine Berührungsängste!
Internationaler Kinderkrebstag: Keine Berührungsängste!
Krebs ist immer noch ein Tabuthema. Die Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz e.V. hat sich nicht zuletzt 1989 aus diesem Grunde gegründet. Das Ziel: betroffenen Kindern und Jugendlichen und ihren Familien in vielfältigster Weise zu helfen und ihnen in der schweren Zeit der Therapie und auch danach zur Seite zu stehen, aber auch, um die Öffentlichkeit immer wieder auf die Sorgen und Nöte der Familien aufmerksam zu machen.
Am 15. Februar ist der Internationale Kinderkrebstag. Wir möchten diesen Tag zum Anlass nehmen, um Sie, liebe Leser, über die Situation der betroffenen Familien zu informieren und auch, um Ihnen ein wenig die Berührungsängste, die das Thema „Krebs“ mit sich bringt, zu nehmen. Die Elterninitiative krebskranker Kinder Koblenz e.V. arbeitet seit ihrer Gründung sehr eng mit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Kemperhofs Koblenz zusammen, nicht zuletzt zählen die Sozialpädagoginnen der Elterninitiative inzwischen fest zum psychosozialen Helferteam der Klinik. Sie fungieren als Bindeglied zwischen den Kindern/Jugendlichen, ihren Eltern, der Klinik und der Elterninitiative.
Mit der Diagnose beginnt für die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien eine sehr schwere Zeit. Zu erfahren, dass das eigene Kind Krebs hat, schockiert die Betroffenen und auch das soziale Umfeld sehr. Nach der Diagnosestellung folgt eine Zeit der intensiven und häufig sehr langwierigen Therapien, die zudem oft mit gravierenden körperlichen und psychischen Folgen verbunden sind. Damit einhergehend spielt sich das Leben der Familien über Monate im Krankenhaus ab.
Die alltäglichen Herausforderungen, wie die Betreuung der Geschwister, Haushalt und Berufsleben sind zusätzlich zu meistern. Hinzu kommen häufig finanzielle Probleme, da meist ein Elternteil das Kind während der Therapien begleitet und vorübergehend nicht arbeiten kann. Oft sind auch Verwandte, Freunde, Mitschüler, Nachbarn, Kollegen, die gern helfen wollen, unsicher und sprachlos.
In Gesprächen mit Betroffenen und Fachleuten hat unser Dachverband, die Deutsche Kinderkrebsstiftung genau diese beiden Perspektiven beleuchtet. Es sind Berichte, Video-Statements und Interviews entstanden, die ab dem 15. Februar auf der Seite der Deutschen Kinderkrebsstiftung unter dem Link www.kinderkrebsstiftung.de/kinderkrebstag2021 veröffentlicht werden. So berichten die sogenannten „Regenbogenfahrer“, wie wichtig die Rückkehr in die Schule und damit in die Normalität für sie war. Selbst in jungen Jahren an Krebs erkrankt, besuchen sie heute als Mutmacher akut erkrankte Kinder und Jugendliche in den Kliniken. In den Online-Artikeln erfahren die Leser auch, welche Unterstützungsangebote einer Familie in der Behandlungszeit sehr geholfen haben oder wie einfühlsam und fachkompetent die multiprofessionellen Teams der psychosozialen Dienste auf den Kinderonkologie-Stationen Eltern und Kinder begleitet. In einem Radio-Interview erzählt eine Trauerbegleiterin, wie sie Familien nach dem Verlust des Kindes stützt und wie aus ihrer Sicht, der Freundeskreis auch in diesen schweren Zeiten ein wichtiger Beistand sein kann.
Vor Ort in Koblenz hält unsere Elterninitiative zahlreiche Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten bereit und steht jederzeit gerne allen Interessierten für Gespräche zur Verfügung. U. a. stellt der Verein kliniknah den Eltern eine kostenfreie Wohnung – ein “Zuhause auf Zeit“ zur Verfügung. Dort können die Eltern während der Therapie ihrer Kinder und Jugendlichen wohnen, für die ein tägliches Pendeln zwischen Wohnort und Kinderklinik zu weit ist.